Das deutsche Altersvorsorgesystem basiert auf dem Drei-Säulen-Modell, das eine solide Grundlage für die finanzielle Absicherung im Alter bietet. Jede Säule erfüllt dabei eine spezifische Funktion und sollte in Ihrer Vorsorgestrategie berücksichtigt werden.
Die erste Säule: Gesetzliche Rentenversicherung
Die gesetzliche Rente bildet das Fundament der Altersvorsorge in Deutschland. Sie funktioniert nach dem Umlageverfahren – die aktuell Erwerbstätigen finanzieren mit ihren Beiträgen die Renten der heutigen Rentner. Durch den demografischen Wandel steht dieses System jedoch unter Druck. Experten prognostizieren, dass die gesetzliche Rente in Zukunft nur noch etwa 43% des letzten Nettoeinkommens abdecken wird – eine erhebliche Versorgungslücke entsteht.
Die zweite Säule: Betriebliche Altersvorsorge (bAV)
Die betriebliche Altersvorsorge wird vom Arbeitgeber organisiert und oft mitfinanziert. Seit 2002 haben Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch auf Entgeltumwandlung – sie können einen Teil ihres Bruttogehalts steuerbegünstigt in eine Betriebsrente investieren. Besonders attraktiv: Seit 2019 sind Arbeitgeber verpflichtet, bei neuen Verträgen mindestens 15% des umgewandelten Betrags als Zuschuss beizusteuern.
Die dritte Säule: Private Altersvorsorge
Um die Rentenlücke vollständig zu schließen, ist zusätzliche private Vorsorge unerlässlich. Hierzu zählen staatlich geförderte Produkte wie die Riester-Rente und die Rürup-Rente, aber auch flexible Anlageformen wie Aktien, ETFs, Immobilien oder private Rentenversicherungen.